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Es ist ja kein Geheimnis...
Mit dem Zusammenbau der Lok
38 2267 geht es nach erfolgter Kesselrevision mächtig voran. Namentlich in der Zeit vom 23.3. - 29.3. hat
sich viel getan. Mit einigen Bildern möchte ich dokumentieren, was sich in den
letzten Monaten unter anderem ereignet hat.
Wie den meisten sicher schon
bekannt ist, reiste per Tieflader der Kessel der Lok am 2.1.09 aus Pila an.
Fleißige Heinzelmännchen halfen das schwere Teil vom Tieflader mittels eines
Krans auf das allseits bekannte Gestell zu setzen.
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Dort harrte der Kessel eine
Weile, da es noch genug Arbeiten am Rahmen gab, bevor man ihn aufsetzen
konnte. So musste unter anderem das
Fahrwerk in den Rahmen gebaut werden. Eigentlich sollte ich es anders herum
benennen, denn so war es ja in der Praxis abgelaufen: Der Rahmen wurde auf das
Fahrwerk gesenkt. Unter tatkräftiger Unterstützung eines Teams von der MaLoWa wurde
diese Arbeit abgewickelt.
Die
Achsen hatten schon die Federpakete erhalten, so daß der weitere Zusammenbau
ganz einfach vonstatten ging. Sattelscheiben, Führungsbuchsen, Muttern und
U-Scheiben alles war bestens gereinigt und die Federn vorher geprüft worden.
Die Radsätze wurden grob ausgerichtet und dann wurde der Rahmen ganz langsam
gesenkt. An jedem Rahmenausschnitt stand ein Mitarbeiter, der das
"Einfädeln" beobachtete und erforderlichen falls einschreiten sollte.
War aber nicht nötig.
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Als wir den Rahmen soweit
gesenkt hatten, daß die Führungsstangen in die Federpakete eingeführt wurden
war besondere Vorsicht geboten. Die Führungshülsen wurde eingesetzt und die
Muttern lose aufgesetzt. Langsam wurde weiter abgesenkt und der richtige Sitz
der Sattelscheiben kontrolliert. Jetzt wurden die Achsstellkeile eingesetzt und
die Achsgabestege mit dem Rahmen fest verschraubt. Nach Überprüfung des
Stichmaßes und dem ersten Anziehen der Keile konnten die Kuppelstangen angebaut
werden. Dazu haben wir den Rahmen noch mal angehoben und die Radsätze
entsprechend gedreht. Als die Kuppelstangen dran waren haben wir die Keile noch
einmal nachgezogen und laut Vorschrift die Muttern zwei Gang gelöst.
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Mit einem Schlagschrauber
wurden dann die Federpakete auf eine möglichst waagerechte Lage in sich selbst
und mit den Ausgleichshebeln gebracht. Der Rahmen steht jetzt wieder auf
eigenen Beinen.
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Als letztes haben wir noch
die Steuerwellenlager gereinigt, eingeölt und die Welle wieder eingesetzt.
Parallel mit dem Senken des Rahmens wurde auch das Drehgestell eingebaut. Das
Drehgestell war teilzerlegt, gereinigt und lackiert worden und ist wieder
zeichnungsgerecht eingebaut.
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Ein guter Monat sollte
vergehen, ehe wieder Spektakuläres an der Lok sichtbar werden sollte. Dennoch
viele, viele Kleinarbeiten wie Leitungen anpassen, Verschraubungen durch Bleche
oder Splinte sichern, Verkleidungsbleche entrosten und grundieren, Reglerwelle
einbauen, Überhitzerrohre abdrücken und, und, und... liefen ohne, dass man
etwas äußerlich bemerken konnte. Doch dann mit einem Schlag:
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haben Mitarbeiter unter
erneuter Mitwirkung des MaLoWa-Teams den Kessel und das Führerhaus auf den
Rahmen gesetzt. Das hört sich jetzt leicht an, aber der Teufel steckt wie immer
im Detail. Ich will mal nur eine Besonderheit nennen. Was auch immer der Grund
gewesen sein mag, der Kessel ließ sich nicht wie üblich durch Lösen von
Schraub- oder Nietverbindungen von der Rauchkammerstütze trennen, weil es diese
Verbindung nicht gab. Sie musste neu angefertigt werden. Die Anpassungsarbeiten
konnten nur bei schwebendem Kessel erfolgen.
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Hier
sieht man, wo nach den ersten tragenden Schweißnähten die restliche
verbleibende Naht noch gezogen werden muß.
Dann kam Samstag der 28.03. Eigentlich ist das kein
besonderes Datum, aber an diesem Tag war Workshop im Eisenbahnmuseum. Viele
helfende Hände hatten sich eingefunden und waren unter anderem auch bei der P8
im Einsatz. Auch jetzt kann ich nicht über jede Tätigkeit berichten, dazu waren
es einfach zu viele. Aber das eine oder andere möchte ich doch aufgreifen.
Wenn
ein Tender geraume Zeit ohne Wasser irgend wo steht, kann man davon ausgehen,
dass er trocken ist. Gleichzeitig darf man auch erwarten, dass er im inneren
ganz schön rostig aussieht. Dankenswerterweise, sind von den
Workshopteilnehmern einige bereit gewesen, sich dieser Entrostung anzunehmen.
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Wie
man sieht, ist der Platz wahrlich nicht sehr groß. Zwei Tage in dieser engen
"Behausung" zu arbeiten, ist auch nicht jedermanns Sache. Menschen mit
Klaustrophobie kommen für eine solche Tätigkeit nicht infrage.
Da ist das Arbeiten im engen Führerhaus doch
wesentlich angenehmer. Hier muß man
sich nur einen Knoten in die Gliedmaße machen, wenn man überall heran kommen
möchte. Aber man arbeitet fast im Freien.
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Wer nun an Klaustrophobie
leidet, keinen Knoten in Arme und Beine machen kann, älter als 50 Jahre ist und
dennoch mitarbeiten will, für den gab es auch Gelegenheit. Da wäre zum
Beispiel ein Hauptluftbehälter, der zwischen die Rahmenwangen eingebaut werden
muß. Natürlich wiegt so ein Kesselchen auch etwas. Das Blech ist schon dicker
als Papier, da es ja 8 bar aushalten soll. Mittels eines Kranes wird der
Behälter auf einen Transportwagen in die Arbeitsgrube gesenkt.
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Per Express bewegt man ihn
an die Stelle, wo er dann mittels Hubzug in die Rahmenhalterung gehoben wird.
Noch etwas Ausrichten. Vorsichtig, und nicht mit Gewalt! Die Spannbänder sind
gummiert, das fluscht nicht! Festschrauben, das war's.
Wenn am Abend nach
getaner Arbeit von außen in den Lokschuppen geschaut wird, dann sieht es doch
schon fast nach fertiger Lokomotive aus:
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