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Galerie Nr 2.  Aktuelles von der Kesselreparatur der 38 2267.
Der Zustand am 25.11.06 ist am Schluß dieser Seite angefügt.

Wie schon Galerie 1 zeigte, geht es dem Kessel mächtig an den Kragen. Der Bericht endete mit dem Anlupfen des Führerhauses. Mittlerweile steht die Lok wieder im Schuppen auf Stand 2. Etliches ist geschehen, aber alles zu erwähnen ist mühsam, fachchinesisch und langweilig. Also beschränken wir uns auf die spektakulären und weithin sichtbaren Dinge. Lok und Tender stehen bei einander, aber sie sind nicht miteinander gekuppelt. Obwohl wir auch im Elektrosupermarkt einkaufen, so blöde uns doppelte Arbeit zu machen, nein, so blöde sind wir nicht.



























Es fällt zunächst auf, daß keine Kesselbleche mehr vorhanden sind. Das war aber garnicht so einfach, wie man sich den Abbau gemeinhin vorstellt. Erstens die Bleche sind auf dem Kesselscheitel zu je zwei Hälften miteinander verschraubt. Da ist noch einfach wenn auch mühsam zu lösen. Dann halten die Kesselspannbänder das Ganze schön auf die Abstandshalter gedrückt. Schließlich sind die Bleche auch noch unten am Bauch miteinander verschraubt. Wir sehen hier die vordere Hälfte des Kessels von der Heizerseite.

Die gegenüberliegende Seite des Kessels. Spätestens jetzt erkennt der Fachmann, daß nicht nur die Bleche abgebaut wurden, sondern daß der Vorwärmer und der Hauptluftbehälter sich wirklich in Wohlgefallen aufgelöst haben. Wir haben in der Galerie 1 nicht gelogen, auch wenn wir es mit den ersten Fotos nicht beweisen konnten. Jetzt können wir es.


Die rechte Seite in voller Schönheit.

Die Pumpen sind natürlich auch abgebaut und deshalb kann man ohne Schwierigkeiten die Verkleidungsbleche herunter nehmen. Allerdings darf man nicht vergessen vorher die Blenden um alle Ausschnitte wie hier am Pumpenträger vorher zu entfernen. Sonst bekommt man die Verkleidung doch nicht ab.

Ist eigentlich schon jemand aufgefallen, daß weder Leitungen noch Griffstangen vorhanden sind? Bevor man sich an die Verkleidungsbleche begeben kann, sind natürlich sämtliche Leitungen zu trennen und auch abzubauen. Ja und dann fehlen die Griffstangen auch noch. Dann sitzt man wie ein Affe auf dem Schleifstein, muß höllisch aufpassen, um nicht runterzufallen und die Kollegen demontieren dir die Stangen! Nein sowas aber auch! Na ja gemerkt hat man es spätestens dann, wenn wie hier sichtbar etwas schief gegangen ist.

Rechts in der Mitte des Kessel ist ein dunkler Punkt. Da hat es trotz heißmachen nicht funktioniert, die Halterung für die Griffstange ließ sich nicht herausschrauben und ist einfach mir nichts dir nichts abgebrochen. Ein wahrlich dunkler Punkt!






















Noch einmal zurück auf die Heizerseite. Hier ließ sich das Verkleidungsblech trotz Demontage aller Leitungen und Blendenbleche nicht abbauen. Es mußte zuerst der Pumpenträger (liegt auf dem Umlauf) entfernt werden, dann konnte die Verkleidung entgültig weg. Die noch sichbaren Rohre sind nicht mit dem Kessel verbunden, sondern liegen lose unter demselben.

Der eine oder andere wird sich gefragt haben, was die Lumpen da am Kessel sollen. Sie sollen nur verhindern, das irgendwelcher Dreck in Öffnungen, sei's Kessel oder was anderes,  reinfällt und dort wieder schwer herauszubekommen ist.

Jetzt geht es an das Eingemachte. Die Überhitzerelemente, das sind die senkrechten Rohre, die in das Innere des Kessels führen und da den Dampf bis auf 420 °C bringen, müssen noch ausgebaut werden.

Das Werkzeug liegt griffbereit am Rand der Rauchkammer. Da aber mit einem Brenner gearbeitet wird, werden natürlich auch die öligen Handschuhe ausgezogen und zum Werkzeug gelegt.

Das sieht ja leicht aus. Jede Menge der Überhitzer sind schon ausgebaut. Man sollte sich durch das Bild nicht täuschen lassen. Es sieht leicht aus, aber...

...Muttern auf Rotglut bringen ist das eine, sie dann abzuschrauben ist das andere. Die 36er Nuß wird auf die Mutter gesteckt und mit der Ratsche (andere sagen Knarre) muß man sie erst lösen. Das geht an die Substanz. Aber wenn das qietschend knarrende Geräusch ertönt, dann weiß man, man hat gesiegt.

Die leichteste Arbeit ist das Ziehen der Überhitzerelemente. Einfach in den Kettenzug gehängt und runter von der Maschine. Das kann ein Mann alleine. Nur der muß die Gesetze der Physik kennen und sie zu seinen Gunsten ausnutzen. Übrigens das Rohr, an dem der Kettenzug hängt, war schon vorher krumm. Es gab leider kein passendes gerades Rohr, was hinter die Vorreiber geklemmt werden konnte, damit es nicht runterfällt.

Die Einströmrohre werden als nächstes ausgebaut. Wie man sieht sind die Verschraubungen zum Zylinder bereits gelöst. Es fehlen nur noch die Verblendungsbleche an der Rauchkammer und jeweils 4 dicke Muttern im inneren der Rauchkammer. Aber das Lösen dieser Verschraubungen kennen wir ja bereits.

Die Schrauben für die Blendenbleche der Einströmrohre saßen natürlich auch bombenfest. Aber nach dem Heißmachen ließen auch sie sich kinderleicht lösen.

Wenn man alle sechsundzwanzig Überhitzerelemente sowie ein Auströmrohr ausgebaut hat, ist man nicht nur müde, sondern auch der Feierabend nicht mehr fern. Die Rauchkammer bietet dann doch schon ein deutlich anderes Bild.

Jedes einzelne Element erhält ein Etikett aus dem man die Einbaulage und Zugehörigkeit ersehen kann. D2 bedeutet 4. Zeile 2. Reihe und die Loknummer ist ja auch klar. Muß aber auch sein, da im Augenblick verschiedene Rohrbündel im Gelände vagabundieren.

Sauber aufgereit für den Abtransport zur Richthalle, wo sie nach der Reparatur wieder in den Kessel eingebaut werden, liegen die Überhitzerelemente  im Gleis.

Begeben wir uns nun auf den Führerstand. War ich bisher den Beweis schuldig geblieben, daß die Lok und Tender nicht mehr gekuppelt sind, so kann dieses Bild meine Behauptung zumindest teilweise belegen. Wir sehen von der Lok zum Tender. Da stecken noch alle Bolzen in den Öffnungen, aber die Ösen der Notkuppeleisen sind deutlich sichtbar und können somit nicht mehr kraftschlüssig wirken. Wer es trotzdem nicht glaubt, sei auf die Löcher im Boden der Lok hingewiesen, da fehlen die Bolzen.

Ja und da ist unser corpus delicti. Um diesen Bolzen zu ziehen und auch wieder stecken zu können, muß eine Federkraft von mehr als 9 Tonnen überwunden werden. Wenn schon Lok und Tender getrennt sind, bleiben sie es auch für eine Weile.

Auf der Heizerseite ist der Führerstand auch arg gerupft worden. Lediglich Teile, die am Kessel bleiben können wie die Strahlpumpe ( Gebildete Menschen sagen: der Injektor) wurden nicht demontiert. Aber viele Bauteile waren das nicht.

Auf der Heizerseite ist es nur eine Leitung, die Heizleitung die letztlich zum Heizen der Waggons dient. Selbst die Schmierpresse wurde entfernt. Das war zwar im Prinzip nicht nötig, aber es wird eine andere neue Presse angebaut, und warum soll man das Angenehme nicht mit dem Nützlichen verbinden.

Auf der Lokführerseite sieht es nicht besser aus. Alles, was man hier noch sieht, ist entweder mit dem Führerhaus oder dem Fußboden verschraubt. Man kann also das Führerhaus und den Kessel abheben, sobald der Kran auf dem Hof steht.

Aber darüber berichte ich ein anderes Mal. Dann verschwindet der jetzige Inhalt der Galerie 1 ins Nirmana und dieser Inhalt wird Galerie 1.

Hier die oben angekündigten Aktualisierungen ab ab 25.11.06

Um den Kessel für die HU weiter vorzubereiten muß  auch der Dampfsammelkasten ausgebaut werden.  Das wird noch eine kraftraubende Aktion.  Aber das Dampflokwerk in Meinigen hat  sich seinerzeit die Arbeit leichtgemacht und und von dieser technischen Improvisation können auch wir profitieren.

Man hatte um leichter die alten Verschraubungen am Dampfsammelkasten zu lösen, einfach in die Rauchkammer von oben einen großen Ausschnitt gebrannt und diesen mit einem gewalzten Blech, einigen Silikonstrichen und ein paar Heftnähten wieder abgedichtet. Die Heftnähte waren schnell abgeschliffen.

und genau so schnell ist das Blech entfernt. Nach dem Lösen der Verschraubungen am Reglerknierohr kann jetzt mit mit einem Stapler der Dampfsammelkasten ausgebaut werden.